Mit Reizdarm arbeiten – mit diesen 6 Tipps wird alles einfacher

Mit Reizdarm zu arbeiten kann einem manchmal fast unmöglich vorkommen. Es ist ganz normal, dass man sich unter Kollegen weniger wohl fühlt als unter Freunden, aber dennoch ist es eigentlich gar nicht so schlimm, mit Reizdarm zur Arbeit gehen zu müssen. Gerade bei einem Bürojob lässt es sich sogar ganz gut damit leben!

Ich habe einige Tipps für dich zusammengestellt, mit denen es sich auch mit Reizdarm gut arbeiten lässt. All diese Dinge haben mir sehr geholfen, und ich hoffe, dass sie auch dir helfen werden!

  1. Finde eine Routine, die zu dir passt

Das schwierigste für mich persönlich war der Morgen und der Weg zur Arbeit. Ich hatte Angst, zur Arbeit zu gehen, und fühlte mich deswegen regelrecht krank! Ein anderer Aspekt, der mir das Leben schwermachte, waren Reizdarmsymptome auf der Arbeit.

Glücklicherweise konnte ich beide Probleme auf einmal lösen, indem ich meine morgendliche Routine umstellte. Ich habe bereits einen ausführlichen Artikel über Routine beim Reizdarmsyndrom geschrieben, den du ebenfalls lesen solltest. Denn mit der richtigen Routine kann man Symptome außerhalb des Hauses auf ein Minimum reduzieren!

Wenn du weißt, um welche Tageszeit dein Reizdarm am anfälligsten ist, solltest du Meetings zu dieser Zeit vermeiden. Ich zum Beispiel muss immer 3 Stunden früher aufstehen, wenn ich morgens aus dem Haus gehen muss, da mein Reizdarm mir immer kurz nach dem Aufstehen das Leben schwer macht. Wenn du dasselbe Problem hast, geh lieber ein wenig später zur Arbeit.

Wenn dein Reizdarm zu abendlichen Schüben neigt, solltest du deine Arbeitszeiten eher auf früher verschieben. Iss generell nur sichere Lebensmittel auf der Arbeit, auch wenn du wie ich jeden zweiten Tag Reis isst.

Generell solltest du deinen Tag so organisieren, dass du dich am sichersten fühlst und entspannt bleiben kannst. Je weniger du dich vor Schüben fürchten musst, desto besser wird es auch deinem Darm gehen.

  1. Sprich auf der Arbeit über deinen Reizdarm

Wenn man mit Reizdarm im Büro arbeitet, ist es besonders wichtig, dass die Kollegen über deine Probleme Bescheid wissen. Natürlich musst du ihnen nichts im Detail erzählen – du musst noch nicht einmal explizit von Reizdarm sprechen.

Erwähne einfach, dass du Verdauungsprobleme hast und auf bestimmte Lebensmittel empfindlich reagierst. Auf diese Weise musst du nicht jedes Mal nach einer Ausrede suchen, wenn du zum Pizzaessen eingeladen wirst.

Glaub mir: es ist nicht einfach, sich ständig aus Essenseinladungen rauszureden, wenn man nicht über seine Probleme spricht!

Nachdem ich meinen Kollegen von meinen „Magenproblemen“ (klingt irgendwie besser, fand ich 😉 ) erzählt hatte, verstanden sie mich viel besser und ich fühlte mich in ihrer Gegenwart sehr viel wohler.

  1. Mach es dir an schlechteren Tagen so gemütlich wie möglich

Selbst wenn man keinen schlimmen Schub hat, fühlt man sich an manchen Tagen einfach nicht besonders gut. Das hat das Arbeiten mit Reizdarmsyndrom nun mal so an sich.

Für diese Situation hatte ich immer Kamillentee (in letzter Zeit liebe ich auch Ingwer-Zitrone-Tee), Kopfhörer, beruhigende Musik und eventuell Tabletten, die gegen leichte Symptome helfen. Ich nehme gerne Pepto-Bismol, was ich während meines Studiums in England entdeckt hatte, das man in Deutschland aber leider nicht kaufen kann. Ansonsten hilft Iberogast auch ganz gut!

Ich nahm mir die Aufgaben vor, bei denen ich am wenigsten nachdenken musste. Und sobald ich fertig war, ging ich nach Hause.

Mir hat es auch nichts ausgemacht, die Arbeit mal mit nach Hause zu nehmen, denn ich fühle mich auf der Couch mit Decke und Wärmflasche einfach besser als am Schreibtisch im Büro. Das tat ich also immer, wenn ich das Gefühl hatte, nicht genug geschafft zu haben.

  1. Es ist nichts dabei, die Toiletten auf der Arbeit zu benutzen

Eines meiner größten Probleme beim Arbeiten mit Reizdarm war, dass ich mich anfangs ziemlich unwohl fühle, wenn ich die Toiletten im Büro benutzen musste. Aber man gewöhnt sich nun mal an alles, und nach einer Weile machte ich mir da gar keine Gedanken mehr drüber.

Das ist aber auch gut so, denn wenn man sich nicht davor fürchtet, im Büro auf Toilette zu müssen, ist das schon eine Stressquelle weniger, die einem auf den Darm schlägt. Mach dir also keinen Stress: es ist wirklich nicht schlimm, die Toiletten im Büro zu benutzen. Immerhin verbringt man ja den ganzen Tag da, und andere tun es auch!

  1. Bei einem schlimmen Schub darfst du dich auch mal krank melden

Viel zu lange war ich der Meinung, dass ich kein Recht auf eine Krankschreibung bei Reizdarm hatte. Es ist eine chronische Krankheit, also schien es mir, als sei ein Schub kein angemessener Grund für eine Krankschreibung. Und dass Ärzte das Reizdarmsyndrom generell nicht so ernst nehmen, macht es auch nicht besser.

In Wirklichkeit aber hast du sehr wohl das Recht, an besonders schlimmen Tagen auch mal zuhause zu bleiben. Schließlich hast du ja dieselben Symptome wie bei einer Magen-Darm-Grippe!

Meinen Hausarzt hat mein Reizdarm nicht interessiert. Also beschrieb ich einfach ehrlich meine Symptome und erhielt eine Krankschreibung für Magen-Darm-Grippe. Das erzählte ich dann auch meinen Kollegen – es ist nun mal einfacher, als einen Reizdarmschub zu beschreiben.

Ich entschied nach einer einfachen Regel, ob ich mich krankschreiben lassen oder zur Arbeit gehen sollte. Falls ich nicht zu meiner gewohnten Zeit aus dem Haus gehen konnte, blieb ich noch etwas länger, um zu sehen, ob es besser wurde. Wenn ja, ging ich eben später los und schob es auf die Züge (oder sagte ehrlich, dass es mir morgens nicht gut ging).

Wenn es aber gar nicht besser wurde und ich mich extrem schlecht fühlte, blieb ich zuhause. Das kam zum Glück nur drei- oder viermal im Jahr vor! Aber mir ging es schon dadurch besser, dass ich wusste, dass ich notfalls zuhause bleiben konnte.

  1. Hab immer Medikamente bei dir

Wenn du mit Reizdarm arbeitest, solltest du immer auf alles vorbereitet sein. Ich würde dir daher raten, immer Medikamente dabei zu haben, die du im Notfall nehmen kannst.

Ich habe immer Pepto-Bismol (oder Iberogast) für leichte Symptome und Imodium oder Loperamid für Durchfall dabei. Es ist immer gut, zu wissen, dass man notfalls eine oder mehrere Tabletten schlucken kann!

Wenn du diese Tipps hilfreich fandst, teile sie gerne mit anderen Menschen, die vom Reizdarm betroffen sind!

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