In diesem Artikel geht es darum, was du unternehmen kannst, wenn du glaubst, einen Reizdarm zu haben. Wie du erfahren kannst, ob du tatsächlich an dem Reizdarmsyndrom leidest und wie du die Symptome in den Griff bekommst.
Das Reizdarmsyndrom kann ganz plötzlich auftreten. Bei mir war genau das der Fall. Innerhalb von drei Wochen wurde ich von einem normalen Menschen zu jemandem, der das Leben kaum noch auf die Reihe bekommt. Und es gab kein Zurück mehr.
Einer der Gründe für meine Probleme war, dass ich einfach nicht wusste, was ich tun konnte. Ich hatte keine Ahnung von Reizdarm und was dabei hilft.
Seitdem habe ich online unendlich viele Informationen sammeln und sie auf meine Situation anwenden können, sodass ich inzwischen ganz gut mit der Krankheit klar komme. Allerdings wäre es echt toll gewesen, wenn ich diese Infos von Anfang an gehabt hätte.
Genau darum geht es in diesem Artikel. Entdecke 6 erste Schritte, die du unternehmen kannst, wenn du glaubst, am Reizdarmsyndrom zu leiden.
1. Geh zum Arzt und unterzieh dich allen nötigen Analysen
Ich weiß, dass dieser Tipp bestimmt nicht das ist, was du hören möchtest. Allerdings ist es wichtig, verschiedene Analysen durchzuführen, um sicherzustellen, dass du tatsächlich an einem Reizdarmsyndrom leidest. Denn Verdauungsprobleme können viele Ursachen haben, und manche davon lassen sich vielleicht ganz einfach behandeln!
Es kann zum Beispiel sein, dass du an einer bakteriellen Infektion leidest und diese mit Medikamenten behandelt werden muss. In diesem Fall würde es dir gar nichts nützen (und sogar schaden), ohne ärtzliche Hilfe einen Reizdarm zu diagnostizieren.
Außerdem gibt es andere Krankheiten wie Morbus Crohn oder auch eine Glutenintoleranz, die anders behandelt werden müssen als ein Reizdarmsyndrom.
Genau darum solltest du als allererstes einen Arzt aufzusuchen und alle Analysen durchzuführen lassen. Wenn alle „schwerwiegenden“ Ursachen ausgeschlossen sind, wird dein Arzt wahrsheinlich ein Reizdarmsyndrom feststellen. In diesem Fall werden dir die 5 folgenden Schritte weiterhelfen!
2. Beginne mit der Low-FODMAP-Diät
Die Low-FODMAP-Diät ist die beste Möglichkeit, herauszufinden, welche Lebensmittel deine Symptome auslösen. Und ich sage das nicht einfach so zum Spaß, sondern weil mir diese Diät wirklich geholfen hat.
Nichts ist schlimmer, als komplett im Dunkeln zu tappen und nicht zu wissen, wie dein Verdauungssytem auf verschiedene Speisen reagiert. Und genau hierbei hilft die Low-FODMAP-Diät.
Das Prinzip ist ganz einfach: zu Anfang verzichtest du auf alle potenziell riskanten Lebensmittel (eine Liste findest du ganz einfach über eine Google-Suche). Anschließend kannst du diese Lebensmittel einzeln wieder einführen, um zu sehen, wie dein Reizdarm darauf reagiert.
So erfährst du nach und nach, welche Speisen dir Probleme bereiten und bei welchen du dich in Sicherheit wiegen kannst. Einen Überblich über häufige Auslöser findest du übrigens in diesem Artikel.
3. Lass dir ganz viel Zeit, bevor du aus dem Haus gehst
Ich hatte bereits erwähnt, dass die richtige Routine dein Leben mit Reizdarm schlagartig verbessern kann. Allerdings ist es auch wichtig, zu wissen, dass viele Menschen, die an Reizdarm leiden, morgens die schlimmsten Schübe bekommen.
Auch wenn du noch nicht genau weißt, wie und wann dein Reizdarm am schlimmsten ist, solltest du dir morgens 2 bis 3 Stunden Zeit lassen, bevor du das Haus verlässt. So lässt du deinem Verdauungssytem genug Zeit, um sich zu entleeren, und vermeidest Schübe auf der Arbeit.
Versuche auch, genug zu schlafen, da Schlafmangel deine Reizdarm-Symptome ebenfalls verschlimmern kann.
4. Erzähle deiner Familie und deinen Freunden von deinem Reizdarm
Wenn man an Reizdarmsyndrom leidet, kann mann sich schnell einsam fühlen. Niemand redet gerne über Verdauungsprobleme. Zudem ist es gar nicht so einfach, unter Leuten zu sein, wenn man ständig Angst vor einem Reizdarmschub hat.
Genau deshalb ist es aber besonders wichtig, mit deiner Familie und engen Freunden darüber zu sprechen. Die Menschen, die dir am nächsten sind, sollten unbedingt wissen, was in dir vorgeht und wie sie dir helfen können. Nimm dir also die Zeit, ihnen deine Krankheit zu erklären (auch wenn du sie selber noch nicht verstehst!)
Wenn deine Familie und Freunde Bescheid wissen, wird alles einfacher!
- Sie werden nicht sauer auf dich sein, wenn du mal nicht auswärts essen gehen willst.
- Sie werden nicht die ganze Zeit fragen, warum du dies und das nicht isst.
- Du musst nichts erklären, wenn du mal einen Reizdarmschub bekommst und nach Hause gehen willst.
- Du wirst viel weniger gestresst sein, wenn du mit ihnen zusammen bist.
- Sie können sich um dich kümmern, wenn es dir nicht gut geht.
- Du wirst dich nicht so einsam fühlen mit deinen Problemen.
- Du kannst sogar mit ihnen zusammen auf Reisen gehen (ja, Reisen mit Reizdarmsyndrom ist möglich!)
5. Probiere verschiedene Wege, deine Reizdarmsymptome zu lindern
Wenn sich ein neuer Reizdarmschub ankündigt, ist es besonders wichtig, ruhig zu bleiben. Denn gerade wenn man dabei in Panik gerät, wird alles nur noch schlimmer! Stress ist einer der wichtigsten Auslöser von Reizdarmschüben und sollte daher möglichst vermieden werden.
Natürlich hat jeder seine eigenen Methoden, um mit Stress umzugehen. Aber ich wollte dir ein Paar Anregungen geben, denn die folgenden Dinge helfen mir ganz besonders:
- Höre beruhigende Musik (zum Beispiel kannst du hierzu eine Playlist auf Spotify erstellen).
- Mache morgens 10 bis 15 Minuten Yoga, um nicht gestresst in den Tag zu starten.
- Erinnere dich daran, das es keinen Sinn hat, über potenzielle Schübe nachzudenken. Dadurch versetzt du dich nur in Panik, was alles noch schlimmer macht! Sobald du dich gestresst fühlst, kannst du ein Paar mal tief durchatmen und versuchen, an etwas anderes zu denken (oder Musik zu hören).
- Sei immer vorbeireitet. Ich hab zum Beispiel immer Medikamente bei mir, wenn ich aus dem Haus gehe. Außerdem informiere ich mich auch gerne im Voraus, wo ich notfalls eine Toilette finde.
- Schließe die Augen und versuche, die Welt um dich herum auszublenden. Mir hilft es immer, mich ganz auf meine Atmung zu konzentrieren und mit niemandem zu sprechen, wenn es mir schlecht geht.
6. Lass dir vom Reizdarmsyndrom nicht das Leben verderben
In den ersten Monaten mit Reizdarm hatte ich das Gefühl, dass ich nie wieder ein normales Leben führen könnte. Sogar die einfachsten Dinge, wie arbeiten oder mit meinen Freunden ausgehen, schienen mir auf Dauer unmöglich.
Obwohl es nicht gerade einfach ist, mit Reizdarmsyndrom zu leben, ist es wichtig, dich daran zu erinnern, dass du dennoch ein normales Leben führen kannst. Nur halt ein wenig anders.
Bestimmte Dinge sind schwieriger, aber mit der Zeit wirst du Wege finden, damit umzugehen. Auch wenn es nicht immer einfach ist, kannst du mit Reizdarm arbeiten, reisen, Freunde treffen und eine Beziehung führen!
Danke für die Tipps und deine Erfahrung. Beste Grüße